Strategisches Alignment

Der Schlüssel für Zusammenhalt und Richtung in der Veränderung

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October 2020
2 Minuten
Die Strategiearbeit der Zukunft hat für strategisches Alignment an den richtigen Stellen zu sorgen. (Foto: Love Lego/shutterstock.com)
„If the rate of change on the outside exceeds the rate of change on the inside, the end is near.” (Jack Welsh)

Einen Richtungswechsel mit einer Flotte auf rauer See vorzunehmen und im Sturm mit einer abgestimmten Route auf Kurs zusammenzubleiben, ist eine echte Herausforderung. „Alignment“ ist der Schlüssel: Es geht darum, die Erfahrung, Intelligenz und die Aktivitäten vieler Menschen so zu orchestrieren, dass die richtige Veränderung angestoßen wird und die Gruppe gemeinschaftlich in eine abgestimmte Richtung segelt. Und das Ganze in immer komplexeren Organisationsstrukturen mit widersprüchlichen Zielen, die sich in kürzeren Zyklen als gewohnt verändern. Ohne diese geplanten Abstimmungsprozesse laufen die Dinge auseinander: Vieles wird dann zwar angestoßen, aber weder effektiv noch effizient auf die Straße gebracht.

Die Strategiearbeit der Zukunft hat für strategisches Alignment an den richtigen Stellen zu sorgen. Welche Ansatzpunkte helfen in der Praxis?

1. Klarheit zum Ziel

Schaffen Sie Transparenz und Klarheit darüber, was es übergeordnet zu erreichen gilt und was es für den Einzelnen bedeutet. Das allen Betroffenen bekannte und nachvollziehbare Ziel bildet das entscheidende Fundament.

2. Dialog und gezielte Kollaboration

Sorgen Sie für intensiven Dialog und Kollaboration horizontal wie auch vertikal an den kritischen Übergabestellen im Strategieprozess: Insbesondere zwischen den Phasen der Analyse, der Entwicklung und Verabschiedung. Stellen Sie zudem Abstimmungspunkte zwischen der Marktsicht und der „internen“ Sicht (Bsp. F&E, HR…) an den richtigen Stellen im Prozess sicher.

3. Von der Erkenntnis zum Handeln

Ermöglichen Sie kollektive Bewertung, Erkenntnisgewinn und Entscheidung. Verhindern Sie zu lange Analysephasen und fördern Sie alles, was handlungsleitend ist.

4. Robuste Methodik

Über eine durchdachte, robuste Methodik kann sich ihr Team auf die inhaltliche Diskussion konzentrieren und muss sich keine Gedanken um die Methodik machen. Die Arbeitsergebnisse sollten immer anschlussfähig sein und von allen Beteiligten weiterentwickelt werden.

5. Klare Prozessführung

Stellen Sie sicher, dass sich ihr Team prozessual sicher fühlt. Die Beteiligten sollten immer wissen, wo sie jeweils im Prozess stehen. Die entstehenden Aufgaben sollten am Ende als klare Verantwortlichkeiten verankert sein.

6. Integration ist wichtiger als Tiefenbohrung

Etablieren Sie eine konsistente und nachvollziehbare Verbindung zwischen Ihren Strategien, Zielen, der Planung und Umsetzung. Eine hohe Flughöhe ist dabei einem zu tiefen Detaillierungsgrad vorzuziehen. Das Motto muss lauten: „Besser ungefähr richtig als präzise falsch“.

Strategisches Alignment hat zum Ziel, die richtigen Themen zur richtigen Zeit in der dann richtigen Konstellation abzustimmen. Diese gemeinsam zu bewerten und eine Entscheidung sowie entsprechende Aktion herbeizuführen. Das gelingt nur über das gezielte Erhöhen der Vernetzungsdichte innerhalb der Organisation mit einer durchdachten Methodik und entlang eines funktionierenden Prozesses.

Das ist unter anderem schmerzhafte Führungsarbeit, die es aktiv zu planen und zu meistern gilt – die sich aber auszahlt: Die entstehenden Nebeneffekte generieren langfristig Wettbewerbsvorteile. So schaffen wir darüber Stabilität für die Mitarbeiter und zementieren die Voraussetzungen für kollektives Lernen. Gleichzeitig kreieren wir ein Momentum und fördern die Effizienz in der Umsetzung, die wir in Zeiten hoher Marktdynamik dringend benötigen.

Es stellt sich nicht die Frage nach der Notwendigkeit digitaler Unterstützung für die Bewältigung der skizierten Aufgaben. Moderne Software-Unterstützung ist keine Option, sondern Grundvoraussetzung, um richtiges und gutes strategisches Alignment Realität werden zu lassen.

Ihr Ronald Herse

Im Rahmen unserer 4-teiligen Serie „Strategisches Management 4.0“ beleuchten wir im nächsten Beitrag das Thema „Individualisierung“.

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